Ian McEwan: Solar

Wissenschaftssatire um einen gnadenlos unsympathischen Helden

Eine frühe Auszeichnung kann Ansporn oder Fluch sein. Der Physiker Michael Beard, der schon mit Ende 20 den Nobelpreis erhalten hat, ruht sich seither auf seinen Lorbeeren aus, hält hochdotierte Vorträge, leitet, obwohl ihn die Erderwärmung keineswegs interessiert, ein Institut für die Erforschung erneuerbarer Energien und verschleudert Steuergelder für ein sinnloses Windenergie-Projekt. Nebenbei wird er immer glatzköpfiger und eitler, isst und trinkt maßlos und seine fünfte Ehe steht wegen seiner zahlreichen Affären vor dem Aus.

Als er Tom Aldous, seinen ambitioniertesten Institutsmitarbeiter, in verdächtiger Manier in seinem Haus überrascht, kommt es während eines heftigen Wortwechsels zu dessen tödlichem Sturz. Nicht nur gelingt es Beard, den Tod skrupellos einem anderen in die Schuhe zu schieben, er stiehlt Aldous auch dessen Idee zur künstlichen Fotosynthese und startet damit in eine vielversprechende Zukunft in der aufstrebenden Solarbranche.

Doch ewig währt sein Glück nicht und es braut sich ein Finale mit apokalyptischen Dimensionen zusammen…

Eine pointierte Satire über charakterliche Schwächen, den Wissenschaftsbetrieb und die Politik.

Ian McEwan: Solar. Diogenes 2012
www.diogenes.ch

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert